Kann der PoE HAT den Funkverkehr stören/beeinflussen?

Hallo zusammen,

ich würde meinen Raspi gerne mit PoE versorgen, um das Stromkabel einzusparen, da ich am Dachboden nur schwer eines legen kann bzw. extra legen müsste. LAN habe ich aber schon oben und einen PoE fähigen Switch auch. :slight_smile:

Ich hatte dafür den offiziellen Raspi PoE HAT im Sinn und würde dann darauf noch das CC1101 Modul von cod.m und das HM-MOD-RPI-PCB von eQ-3/ELV draufstacken.

Beim HM-MOD-RPI-PCB ist aber ein Ferrit-Ring für das Stromkabel dabei, was jetzt bei mir die Frage geweckt hat, ob der PoE HAT die Funkverbindung relevant negativ beeinflussen kann, da ja hier quasi direkt unter den Funkmodulen die Spannung gewandelt wird, usw.

Kennt sich damit vielleicht jemand aus und kann mir sagen, ob das egal ist, oder ob ich das lieber lassen sollte?

Danke schonmal… :slight_smile:

Beste Grüße
Alexander

Hallo Alex,

ich kann leider dein Frage nicht beantworten, aber hier ist eine Alternative, die ich benutze:

Joachim

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Hallo Alexander,

Ja. Es ist nicht egal. Du musst es nicht sein lassen, sondern solltest es ausprobieren und ggf. ein paar kleine Maßnahmen anwenden.

Der Ferritring ist ist dazu da, dass die Stromleitung nicht versehentlich zu einem Teil der Antenne gemacht wird und Hochfrequenz ins Netzteil bzw. Stromnetz einspeist. Das ist für Dich wahrscheinlich nebensächlich oder gar nicht relevant. Dir geht es um den umgekehrten Fall, nämlich zu verhindern, dass ein Schaltregler den Funkchip stört.

Ja, alle Schaltregler stören mehr oder weniger stark den Funkbetrieb. Das trifft übrigens nicht nur auf den Schaltregler auf dem PoE-HAT, sondern auch auf die Schaltregler auf dem Raspi (von 5V auf 3.3V und 1.8V sowie auf die Kernspannung) zu. Die Störung durch den PoE-Schaltregler dürfte aber eher deutlich stärker ausfallen als die durch die Raspi-Schaltregler, weil (a) die Strompfade länger, (b) der Übertrager (Trafo) schlecht geschirmt und © die geschaltete Spannung größer ist (48V statt 5V). Das kann Dir die Funkreichweite mutmaßlich halbieren, habe aber keine Erfahrungswerte dafür.

Gegenmaßnahmen:
(a) Du kannst tatsächlich statt eines RPi HATs den vorgeschlagenen passiven PoE-Splitter (Set aus zwei Adaptern: eines zum Einspeisen einer Versorgungsspannung in Deiner Wohnung und eines zum Bereitstellen der Versorgungsspannung auf dem Dachboden) nutzen. In Deiner Wohnung speist Du z.B. 12V aus einem 12V-Netzteil ein, auf dem Dachboden schließt Du einen Kfz-USB-Ladeadapter an und mit den 5V aus dem Ausgang und einem USB-Micro-Kabel betreibst Du Deinen Raspi. Dann brauchst Du weder einen PoE-fähigen Switch noch PoE-fähigen Raspi.
(b) Wenn Dich die Raspi-Schaltregler zu sehr stören sollten, kannst Du einen Raspi 1 nehmen. Der hat noch Linearregler statt Schaltreglern. Gerüchteweise soll sich die Funkreichweite ab dem Raspi 2 um ca. 30% verschlechtert haben.

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( c ) Die wohl wirksamste Maßnahme hatte ich ganz vergessen: Die schaltrippelverdreckten 3.3V vom Raspi mit einer in Serie gelöteten Ferritperle glätten oder gleich die CC1101-Platine über einen Linearregler (Eingang: dreckige 5V, Ausgang: allglatte 3.3V) versorgen. Erfordert etwas Löterei.

Hi malli,

danke für deine ausführliche Antwort!

Kann ich eine Störung des Funkchips durch den PoE HAT durch eine Verschlechterung des RSSI Werts meiner Geräte erkennen?

Ich habe das jetzt so zusammengebaut mit dem PoE HAT (war schon alles bestellt :slight_smile:) und konnte bzgl. RSSI nicht wirklich eine Verschlechterung feststellen.

Danke.

Gruß
Alexander

Nein. Der RSSI zeigt Dir die Stärke des Nutzsignals an - weder die Stärke des Rauschteppichs noch den Signal-Rausch-Abstand. Du müsstest einfach schauen, bis zu welchem RSSI hinunter Du noch zuverlässig Pakete empfängst. Der RSSI zeigt Dir an, wie gut Deine Antenne getrimmt, angepasst und beide Antennen zueinander ausgerichtet sind und wie groß der Abstand zwischen Sender und Empfänger ist.

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