Homegear mit Openhab sehr unzuverlässig

Hallo Sathya,

nach einem Power-Off geht jetzt alles wieder.

Es könnte evtl. auch an einem 433 MHz - Sender gelegen haben der auch mit dem Raspberry Pi verbunden ist. Der scheint ab und zu auf “Dauerfeuer” zu gehen was ich dann daran merke dass mein Auto sich nicht mehr mit der FB öffnen und schließen lässt (war gestern mal wieder der Fall).

Der 433 MHz - Sender sendet zwar auf einer anderen Frequenz, stört aber wegen der räumlichen Nähe (~10 cm) vielleicht trotzdem den CUL. Ich bin Funk- und Antennen-technisch kein Profi aber 433 ist ja fast genau die Hälfte von 868. Da nimmt die Antenne vielleicht einiges an Rauschen auf ??

Habe den 433 er Sender jetzt abgesteckt. Mal sehen ob das Problem wieder kommt. Wenn nicht dann war das wohl die Ursache.

Schöne Grüße,

Christian

Hallo Christian,

eine Störung durch den 433MHz-Sender ist technisch möglich, sollte aber durch die Norm EN 300 200 ausgeschlossen oder unwahrscheinlich gemacht werden. Was ist das für ein Sender (busware oder China), hat er ein CE-Zeichen (nicht zu verwechseln mit “China Export”, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung#Ger.C3.BCchte_.C3.BCber_die_missbr.C3.A4uchliche_Verwendung_einer_.C3.A4hnlichen_Kennzeichnung_.28China_Export.29)? Deine Vermutung ist plausibel: Schlechte Sender strahlen tatsächlich gerne auf Vielfachen ihrer Nennfrequenz und haben sehr breite Seitenbänder.

“Dauerfeuer” klingt aber eher nach einem Software/Firmware-Fehler oder nach einem Fehlerzustand (“Glitch”) durch eine gestörte Spannungsversorgung. Eine solche Störquelle könnte (!) der Schaltregler des RasPi (Modelle A+, B+, 2B) sein, welchem die Störung angeschlossener Funkempfänger nachgesagt wird (was Sathya und ich allerdings in einem einfachen Vergleichstest gegenüber Modell B mit einem COC nicht bestätigen konnten).

Klugscheißerei: In Deinem Fall wäre es kein Rauschen (= zufällig), sondern eine deterministische Störung. Übrigens können nicht nur Antennen strahlen und empfangen, sondern auch alles andere (Antennenzuleitung, Funkchip, “Hühnerfutter”, benachbarte Chips und Leiterbahnen, Stromleitungen), zumindest bei schlecht entworfenen Funkmodulen/Leiterplatten. Die Module von Busware gehören gewiss nicht dazu.

Liebe Grüße
Malli

Hallo Malli,

vielen Dank für Deine Tips.
Der 433 Sender scheint (bis jetzt) wirklich die Ursache für meine Probleme gewesen zu sein.
Seitdem ich den komplett abgesteckt habe hatte ich kein einziges Problem mehr mit Homegear / Max!.
Ich hoffe das bleibt so!

Der Sender ist so ein ebay-Billigteil aus China für unter 2€. Ich verwende für Openhab/Homegear einen Raspberry Modell B+.
Ich betreibe einen identischen 433 Sender schon lange mit einem 2. Raspberry Pi -Modell B (ohne plus) zur Steuerung meiner Home-Entertainment-Anlage. Das funktioniert auch schon sehr lange völlig ohne Probleme. Dieser Sender scheint auch weder den CUL noch etwas anderes zu stören. Er ist auch nur ca. 2m Luftlinie vom CUL entfernt - allerdings ist eine Ziegelwand dazwischen.

Der Sender in dem Homegear-Raspberry war zunächst nur hardwaremäßig verbunden, wurde jedoch Softwaretechnisch nicht angesprochen. Ich vermutete daher dass der GPIO-Pin an dem der Sender hängt irgendwann unvermittelt (von selbst?) in einen High-Zustand gegangen ist und der Sender deshalb auf Dauerfeuer ging. Das war noch bevor ich mit Homegear begann und machte sich durch massive Störung der Fernbedienungen meines Autos und des Garagentors bemerkbar (beide 433 MHz). Dann habe ich zunächst nur den GPIO-Pin des Senders abgesteckt und die Stromversorgung belassen. Danach waren die Störungen erst mal weg und ich habe das Problem daher erst mal als erledigt betrachtet. Nun gab es ja die besagten Probleme mit Homegear und ich schätze mal dass der Data-Pin des Senders selbst auf High gegangen ist (war ja getrennt vom Raspberry). Seit der Trennung vom Strom ist jetzt anscheinend Ruhe.

Allerdings möchte ich den Sender schon wieder in Betrieb nehmen da ich natürlich vor habe damit etwas zu schalten. Ich hoffe dass es keine Probleme mehr gibt wenn die entsprechende Software läuft und der Data-Pin des Senders dann (hoffentlich) definiert auf high oder low gezogen wird. Ansonsten muss ich wohl einen Sender von busware kaufen.

Schöne Grüße

Christian

Hallo Christian,

das mit dem “zufällig schaltenden” (genauer gesagt: floatenden) GPIO-Pin klingt plausibel und ist wahrscheinlich die Ursache. Danke für Deine präzise Beschreibung. Wenn ein GPIO-Pin eines Mikrocontrollers oder Mikroprozessors (hier des RasPi) nicht als Output konfiguriert und so auf einen definierten Spannungspegel gezogen wird, ist er üblicherweise standardmäßig als Input konfiguriert, bisweilen mit einem unendlich großen Eingangswiderstand (Gate-Elektrode der CMOS-Eingangsstufe) und kann tatsächlich willkürliche Spannungspegel (dank ESD-Schutzdioden “nur” zwischen GND-0.3V und VCC+0.3V) annehmen. Man sagt, der Pin “floatet”. Abhilfe schafft (a) tatsächlich Deine vorgeschlagene Lösung, den GPIO-Pin als Ausgang zu konfigurieren (b) natürlich Dein Workaround, den 433MHz-Sender komplett von der Spannungsversorgung zu trennen oder © fail-safe design: ein Pull-up oder Pull-down-Widerstand (üblicherweise in der Größenordnung von 10kOhm bis 100kOhm; hier: Pull-down, weil der Input des Sendemoduls Deiner Beschreibung zufolge active high ist). Ein solcher Widerstand kann auf der Platine aufgelötet sein (oder werden) oder im Chip integriert sein (und ist es auch bei einem guten Chip oder Modul). (Außerdem sollte ein gutes Sendemodul nur dann senden, wenn es sinnvolle Befehle bekommt und nicht bereits bei einem “High” am Enable-Pin.) Wenn Du Lust hast, kannst Du vermutlich diese mutmaßliche Nachlässigkeit des China-Senders einfach beheben, indem Du auf dem Sendemodul einen 10k-Widerstand zwischen den Eingangspin und GND lötest.

Schöne Grüße
Malli

Hallo Malli,

vielen Dank für Deine ausgezeichnete Erklärung!
Das mit dem Widerstand auf dem China-Sender werde ich demnächst mal testen.

Übrigens läuft alles bestens und völlig stabil seit der Sender weg ist !!

Schöne Grüße,

Christian