Homegear (auf RPi mit HM-MOD-RPI-PCB) gleichzeitig mit Telekom Smarthome (Qivicion Home Base 2) nutzen?

Deutsche Foren
#1

Ich habe mir vor einiger Zeit Telekom Smarthome geholt. Mir missfiel es zwar auch monatlich Geld zu zahlen, allerdings war die HW Beigabe so gut, dass ich letztlich über die nächsten 2 Jahre effektiv nichts zahle. Außerdem finde ich die Lösung via Cloud nicht schlecht - funktioniert so eben die Steuerung auch von überall der Welt out of the box.

Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass das System von der Telekom so stark beschnitten wird, dass man faktisch nur mit der Magenta Home App (für Android & iOS) das Smarthome steuern kann… Das ist insofern schlecht, da ich zum einen mein Amazon Echo nutzen möchte (der Magenta Home Skill dort ist ein schlechter Scherz) und zum anderen eine Webseite möchte, mit dem ich meine gesamte smarten Geräte (unterschiedlichste Hersteller, teilweise Marke selbstbau) steuern möchte.

So stieß ich auf OpenHab und Homegear. Homegear war auch fix auf meinem RPi installiert und funktionierte sofort. Allerdings konnte ich nicht pairen. Nach einem Blick in die Log war auch klar warum: die Heizungsthermostate lassen sich nicht mit 2 unterschiedlichen Geräten (=Homegear + Telekom Smart Home) koppeln… Nun will ich die Smart Home Box aber schon behalten, da ich eben auch unkompliziert von Unterwegs meine Heizungen steuern möchte. Eben ohne um mich um feste IPs bzw. Dyndns und meiner Firewall und ähnliches zu kümmern. Dafür zahle ich ja auch monatlich. Die OpenHab Steuerung möchte ich nur innerhalb der eigenen vier Wände nutzen. Da ich unterwegs nicht mein Licht und andere Multimediageräte steuern möchte.

So nun endlich die Frage: gibt es einen Weg sowohl Homegear, als auch Telekom Smart Home gleichzeitig zu nutzen?

  • Zum einen habe ich gelesen, dass es wohl geht, wenn ich Homegear die gleiche HMID zuweise, wie sie auch die Telekom Smart Home Box hat
    Stimmt das?
    Wie könnte ich die HMID von der Smart Home Box auslesen? Habe nur Anleitungen für HMLan-Adapter gefunden. Kann man die HMID irgendwie mit Homegear / HM-MOD-RPI-PCB sniffen?

  • Zum anderen (allerdings bezüglich FHEM), dass man eine Virtuelle CCU nutzen könnte. Diesen Ansatz habe ich aber nicht weiter vertieft, da mir dieser Weg als zu komplex/fehleranfällig erscheint.

  • Dann habe ich noch gelesen, dass man auch ohne pairen direkt von Homegear auf das Thermostat zugreifen kann, dann aber keine Konfigurationsdaten übernommen werden.
    Aber was heißt das?

Gibt es ansonsten noch eine Möglichkeit? Oder ist das alles in meinem Fall Schwachsinn und ich muss mich für ein System entscheiden?

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#2

Hi @bingo5,

ich glaube es wird sehr schwer, zwei “Stationen” mit einem Endgerät (z.B. Thermostat) zu nutzen. Wenn mein Verständniss richtig ist, ginge es wenn beide Stationen die gleiche centralAddress Adress UND den gleichen rfKey hätten.

Die centralAddress lässt sich sicher durch Packet-Sniffing raus finden. Schwieriger wird dann schon den rfKey der Quivicon Base raus zu finden. Zum Verständnis bzgl. AES-Key (rfKey) kannst du hier mal drüber schauen: Fragen zu HomeMatic AES
Kann man den AES-Schlüssel in der Quivicon konfigurieren oder erzeugt vielleicht sogar das System selbst einen?

Ich überlege aber gerade in eine andere Richtung, auch wenn ich die Quivicon nicht kenne (nur ein mal gesehen):
Verhällt sich diese nicht nach aussen wie eine CCU2? Wenn ja, könntest du sie einfach an openHab mit dem homematic-binding anbinden und würdes homegear gar nicht benötigen?

so long,
p

#3

Hi pmayer,

danke für deine schnelle und umfassende Antwort.
An den AES-Key habe ich überhaupt nicht gedacht :worried:, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass die Verschlüsselung nur optional ist? Wobei sich dies eventuell nur auf Lösungen wie Homegear oder FHEM bezogen hat. Allerdings gibt es in der Steuerungsapp für das Smart Home die Option “Sicherheit” bei jedem einzelnen Endgerät. Dort steht zwar nicht direkt da, dass es sich um die Verschlüsselung handelt, aber der Hinweis, dass sich die Reaktionszeit bei Deaktivierung verbessern könnte, deutet zumindest stark daraufhin. Ich könnte es ja zumindest mal testen.
Ich müsste nur wissen, wie sich die centralAddress (was wohl die HMID ist?) sniffen lässt. Und wo ich ggf. in Homegear die Verschlüsselung deaktiviere.

Den AES-Schlüssel lässt sich leider nirgendwo konfigurieren oder anzeigen. Jedenfalls habe ich hierzu keinerlei Einstellungen in der Smartphoneapp gesehen.

Die Qivicon Home Base (jedenfalls mit der Telekom Smart Home Software) verhält sich leider nicht so wie eine CCU2. Jedenfalls gibt es nicht das CCU2 Webinterface und soweit ich weiß, ist auch nur die Steuerung über die Smartphoneapp möglich (dazu habe ich viel Kritik an Telekom gelesen, aber keine einzige Lösung). Ich kenne die CCU2 allerdings auch kaum. Wenn du mir sagst, was du genau mit “verhalten” meinst und wie ich das überprüfen könnte, würde ich dies gern tun.

#4

Hi @bingo5,

AES abschalten wäre eine Idee. Dann solltest du zumindest Befehle absetzen können.
Leider weiß ich nicht, wie du die HMID sniffen kannst - mit deiner Hardware auf der Homegear läuft, sollte es aber in jedem Fall gehen.

Speziell meine ich das RPC-Interface, was auch homegear zur Verfügung stellt. Dieses wird ja vom homematic-binding genutzt: https://github.com/openhab/openhab2-addons/tree/master/addons/binding/org.openhab.binding.homematic
Aber es sieht leider nicht danach aus…

Falls du eine Fritzbox hast, ist übrigens eine VPN-Verbindung mit dem Handy recht schnell eingerichtet. Damit hättest du den Vorteil, den die Quivicon dir bringt auch wieder rein geholt und könntest komplett homegear mit openhab nutzen.
Hätte dann auch den charmanten Vorteil, dass die Telekom nicht weiß was du wie, wo und wann schaltest :wink:

so long,
p

#5

Hi pmayer,

eine Fritzbox habe ich nicht, da ich DSL Hybrid von der Telekom nutze und es dafür bisher nur einen einzigen Router (Speedport Hybrid) auf dem Markt gibt. Aber ja grundsätzlich ziehe ich es auch in Betracht, alles über Homegear/OpenHab laufen zu lassen. Es ist ja kein Hexenwerk dem Pi eine feste IP zu geben, eine DynDNS zu erstellen und ggf. die Firewall noch zu konfigurieren. Ist allerdings eben schade, dass ich nun monatlich extra dafür bezahle um out of the box und sorgenlos die Steuerung zu nutzen. Leider wusste ich von Homegear vorher nichts… Und die “offizielle” Homematic Steuerung für den Pi war eben so schlecht, dass ich mir gesagt hatte “Jetzt reichts” und bin den Vertrag eingegangen.

Auf der anderen Seite, habe ich gesehen, dass die Telekom Box ein paar Euros Wert ist (kein Ahnung wieso jemand Interesse hat ein derart gebrandetes Gerät zu kaufen, was es üblicherweise zum Vertrag eh dazu gibt) - also würde ich letztlich vielleicht sogar mit einem Plusgeschäft raus gehen (Gebühren über die 2 Jahre - Hardware - Gewinn durch Verkauf der Box). Wäre also wirklich eine Option. Dennoch würde ich gerne erst nochmal den ursprünglichen Weg im Auge behalten. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der mir sagen kann, wie ich die HMID sniffen könnte. Oder ich stolpere noch über eine Anleitung.

Mit Homegear Kickstart hatte ich die RFC Verbindung zur Telekom Smart Home Box schon getestet, kann leider keine Verbindung aufbauen.

ich wünsche frohe Weihnachten!

#6

Hi @bingo5,

wenn du Hybrid hast, wird es natürlich schwer. Wenn ich richtig liege, bekommst du eine Verbindung von außen nach innen sowieso nur über den “langsamen” DSL-Anschluss hin und nicht über die LTE-Strecke - du hast ja soweit ich weiß im LTE keine offizielle IP nach aussen, oder? Für Steuerungsaufgaben würde das allerdings reichen.

Da der Speedport keine DNS-Reservierungen kann (afaik) wäre eine feste IP sinnvoll, auch wenn man sowas natürlich am besten über DHCP macht.
Eine weitere alternative stellt OpenVPN dar. Das kann dein Pi für dich erledigen und es gibt für jedes Smartphonebetriebssystem Clients. Damit bräuchtest du nicht einmal was an der Hardware zu ändern, so lange du deinen Router ( -> Pi ) aus dem Internet erreichen kannst.

Was du versuchen kannst:
Das HM-MOD-RPI-PCB sollte beim Pi an der seriellen Schnisttelle hängen. Die kannst, bei beendetem homegear, einfach mit screen anzapfen. Damit solltest du dann die raw-Daten des Funkverkehrs sehen können.
Wie das Protokoll aufgebaut ist, erklärt @sathya hier auf dem 30C3: https://www.youtube.com/watch?v=KlRLW4jJWgc - FHEM hat auch vieles zusammen getragen: https://wiki.fhem.de/wiki/HomeMatic. Wie AES aufgebaut ist findest du hier: https://git.zerfleddert.de/hmcfgusb/AES/ - könnte also ein wenig hakelig werden :expressionless:

Vielleicht hat @sathya ja einen Tip, wie man am besten an die HMID ran kommt? Oder er kann zumindest sagen, ob der Weg mit zwei “Zentralen” überhaupt sinnig ist.

so long,
p

#7

Hi pmayer,

ob die Kommunikation von außen herein nur über die DSL Leitung geht, weiß ich leider auch nicht genau.
Ist ja aber eigentlich auch, wie du schon sagst, für das Vorhaben unerheblich - über DSL kommen immerhin 14MBit rein.

Das mit OpenVPN wäre noch eine Idee - danke. Muss ich mir mal überlegen.

Zum sniffen: nee das HM-MOD-RPI-PCB hängt über UART dran und nicht über SPI. Meinst du aber wirklich “screen”? Das scheint mir ein textbasierender Fenstermanager und kein Sniffingtool zu sein? Ansonsten Danke für die Links, ich werde sie mir mal anschauen.

#8

UART = seriell :slight_smile:

Ja, screen: https://wiki.archlinux.org/index.php/working_with_the_serial_console#Screen - ist halt in jedem Fall auf deinem Pi schon drauf.

Du kannst natürlich auch jedes andere serielle Terminal (minicom, dterm, etc.) benutzen :wink: